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Hogewarfstraße

Die Hogewarfstraße befindet sich heute nahezu im Zentrum des Dorfkernes Werdum, doch dies war nicht immer so:  In früheren Zeiten gab es in Werdum längst nicht so eine geschlossene Bebauung wie  heute, vielmehr bestand das heutige Kerndorf Werdum aus mindestens 5 Ortsteilen: dem Loog, also dem Bereich rund um die Kirche, Edenserloog, also dem Bereich rund um die Burg, der Gastriege, also dem Bereich, in dem vor allem Handwerker und Landarbeiter wohnten, dem Hof Kapelle, der wahrscheinlich der Standort der ersten Kirche oder aber zumindest kirchlichem Besitz war und eben dem Hof Hogewarf.
Dieser Hof, heute Standort eines Bistros, hat eine wechselvolle Geschichte, richtig ist aber auf jeden Fall, dass es sich hier um altes Siedlungsgebiet, vielleicht sogar des ältesten Siedlungsgebietes von Werdum handelt. Denn das Wort Hogewarf besteht wieder aus 2 Wortteilen: dem Teilwort „hoge“, welches für „hoch“ steht und „Warf“, welches für einen „Wohnhügel“ steht. Da die Flut der Nordsee hier lange 2x täglich das weite Land überspülte, war Leben und Arbeiten lange nur auf solchem erhöhten Grundstücken möglich.
Lange war dieser Hof zudem die einzige Besiedlung in der heute gut besiedelten Hogewarfstraße. Bekannt ist für den Hof, der heute das „Bistro Hogewarf“ beheimatet, dass hier lange eine Schmiede mit angeschlossener Landwirtschaft  ansässig war. Bekannt ist auch heute noch der Schmiedemeister Erich Eden (1905-1989), der sich im Übrigen auch für die Kultur und Geschichte Werdums interessierte. Heute befindet sich das Schmiedegebäude auf der sog. „Museumswiese“ direkt neben der Erdholländermühle. Dorthin wurde es in den 1990er Jahren umgesetzt und erfreut sich insbesondere durch das Schauschmieden in den Sommermonaten wachsender Beliebtheit.
Die Hogewarfstraße wurde dann insbesondere in den 1990er Jahren für die Wohnbebauung erschlossen und zählt heute zu einer der belebten Wohnstraßen in Werdum

Schmiedemeister Erich Eden Anfang der 1980er Jahre neben seiner Schmiede noch in der Hogewarfstraße
Schmiedemeister Erich Eden Anfang der 1980er Jahre neben seiner Schmiede noch in der Hogewarfstraße

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