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Wallum

Vom Kerndorf Werdum Richtung Westen liegt in etwa 1 km Entfernung Wallum. Diese Warftansiedlung mit einigen höher gelegenen Häusern deutet darauf hin, dass es sich hier -wie bei Nordwerdum- um eine ältere wahrscheinlich frühchristliche Ansiedlung handelt, deren Siedler vor dem Deichbau ab dem 11. Jahrhundert in diesem Gebiet 2x täglich mit Ebbe und Flut sich zu arrangieren hatten. Die Einbrüche der verheerenden Marcellusflut 1362, einer Sturmflut, die die ersten Deiche zerstört hatte, dürften das Dorf Wallum aber verschont haben, da die neu entstandene Westbucht der damaligen Harlebucht (etwa Großholum bis Margens) weiter westlich etwa ab Anderwarfen bestand. Geologische Veränderungen in der unmittelbaren Nachbarschaft ergaben sich erst, als im 16. Jahrhundert mit der Eindeichung des Werdumer Altendeichs und des Nordwerdumer Hinterlands die ehemalige Meeresteilbucht verlandete und damit dieses Gebiet nicht mehr den Gezeiten ausgesetzt war. Übrig blieb lediglich ein Fließgewässer, das Neuharlinger Sieltief, das im Schöpfwerk in Neuharlingersiel entwässert.

Nun noch zum Namen: Die Endung „um“ deutet wieder auf das Bestehen einer Ansiedlung (um = heim) hin, über die Vorsilbe „Wall“ bestehen unterschiedliche Meinungen: Entweder bezieht es sich um den Bezug auf einen Rufnamen namens Wallo, so dass der Name „Heim des Wallo“ heißen würde. Die andere Deutungsmöglichkeit bezieht sich auf die höher gelegene Lage und würde dann bedeuten: „die auf einem Wall gelegene oder von einem Wall umgebene Siedlung“.

Quelle:

Arend Remmers, Von Aaltukerei bis Zwischenmooren, Leer 2004, S. 232