Der Ortsteil Edenserloog bezeichnet, wie bereits bei dem Straßennamen „Achterloog“ beschrieben, die Stelle, an der sich die Werdumer Burg befindet. Übersetzt dürfte der Name das Dorf („Loog“) um die Burg des Eddelt bedeuten. Einen ähnlichen Wortstamm hat auch der Name der Stadt „Esens“ zu verzeichnen; bei diesem ist nur das „el“ aus dem Rufnamen Eddelt weggefallen.
Das Anhängsel „Loog“ für Dorf ist später hinzugekommen, als sich um die Häuptlingsburg weitere Menschen ansiedelten.
Für die Werdumer Burg ist aufgrund einer neueren bauhistorischen Untersuchung gesichert, dass ihre ältesten Bestandteile aus den 1420er Jahren stammen. Die jetzige Burg dürfte der Häuptling Reent errichtet haben. Es scheint jedoch gesichert, dass schon Jahrhunderte vorher diese Siedlungsstelle schon anderweitig bewohnt war. Ein Häuptling Eddelt taucht in der offiziellen Liste der Werdumer Häuptlinge auch nicht auf.
Die Konsulats- und Häuptlingszeit in Ostfriesland, eine Ära demokratischer Strukturen und friesischer Freiheit, begann bereits um 1250. Zunächst wurden die Entscheidungen in demokratischer Weise in richterlichen Gremien getroffen, wobei sich nach und nach „primus inter pares“ (Erster unter Gleichen) heraus bildeten, die zunächst gewählt, später aber erbliche Häuptlinge wurden. Aus dieser Zeit sind nur sehr vereinzelt Informationen erhalten; es ist lediglich gesichert, dass die einzelnen freien Bauern einen begrenzten Einflussbereich hatten, den zunächst die Nachbarn respektierten. Für das Gebiet des Werdumer Dorfes wird es wohl im wesentlichen 3 Einflussbereiche gegeben haben: das Gebiet südlich rund um den heutigen Hof Kapelle, das Werdumer Loog, also das Gebiet um die Kirche und eben das östliche Gebiet rund um die Burg des Eddelt, eben Edenserloog.
Schließlich setzte sich üblicherweise auch mit kriegerischen Mitteln- die Familie des Loog als bestimmende Familie des Werdumer Einflussgebietes durch (Olde Reent) und suchte sich wegen der beklemmenden Nähe des bisherigen Wohnortes zur Kirche- wahrscheinlich eine neue Heimstätte, die sie dann in der Wirkungsstätte des alten Eddelt fand (Reent der Jüngere).
Im Laufe der Jahrhunderte sind folgende Namen des Ortsteils Edenserloog bekannt:
- 14. Jh. Eddel(t)ingi
- 1491 Edelens
- 1684 Edenser Loech
- 1824 Edelserloog oder Edenserloog
Quellen:
- Arend Remmers, Von Aaltukerei bis Zwischenmooren, S. 61, Schuster Leer 2004
- Günter Peperkorn, Werdum „Aus der Geschichte eines Marschendorfes“, S. 18, 30ff., 66f., Thunum 2003
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