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Hero und Theda-von-Werdum-Straße

Auch die Hero- und Theda-von-Werdum-Straße zählen zu den neuen Straßen in dem Neubaugebiet „Gastriege Süd“ und entstanden  Anfang der 2000er Jahre. Inzwischen dürfte die Bautätigkeit auch in diesen Straßen im Laufe des Jahres 2020 als beendet angesehen werden.
Zur Förderung der Nachbarschaft und zur Ergänzung des Tourismusangebotes in Werdum wurde im Spätsommer 2009 im ganzen Baugebiet ein alljährlicher Straßenflohmarkt initiiert, der inzwischen Interessierte aus der ganzen Region anlockt und Kurzweil bietet. In 2020 wird die 12. Auflage dieser erfolgreichen Veranstaltung durchgeführt. Ursprünglich zur Förderung der Bestückung des Kinderspielplatzes erdacht (die dort installierte Netzschaukel stammt aus den Erlösen der Veranstaltung) hat sich der Förderzweck der Erlöse inzwischen auf allgemein nachbarschaftsfördernde Zwecke erweitert.
Der Name Hero-von-Werdum-Straße weist auf den Älteren der beiden Werdumer Häuptlinge mit diesem Namen hin. Hero von Werdum d.Ä.  starb 1570, im Jahr der verheerenden Allerheiligenflut, bei der die ganze Region unter den Überschwemmungen durch die Nordsee litt und bei der viele Menschen und Tiere umkamen. In seine Regentschaft fiel außerdem die Eindeichung des riesigen Gebietes rund um Werdumer Altendeich und Nordwerdum in den 1550er Jahren. Diese war allerdings schon initiiert durch das ostfriesische Grafenhaus, da die absolute Macht der Werdumer Häuptlinge schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts gebrochen wurde. Er war verheiratet mit Theda von Ahmborch (+1572), einem Wohnplatz unweit von Neustadtgödens. Heute ist die dritte Straße im Baugebiet nach ihr benannt.
Deren Enkel Hero von Werdum d.J. lebte von 1586-1662 und war u.a. der Vater des bekanntesten Vertreters der Familie Ulrich von Werdum (1632-1681) und soll nach den Überlieferungen sehr gebildet gewesen sein:  So soll er insbesondere 7 Sprachen gesprochen und u.a. die unter dem Namen „Werdumer Archiv“ bekannt gewordene umfangreiche Privatbibliothek mit aufgebaut haben. Diese hat sein Sohn Ulrich dann erweitert und  für seine Forschungen und Recherchen genutzt, die u.a. in die Familienchronik „Series Familiae Werdumanae“ (1667) mündeten, und war im 19. Jahrhundert eine der größten ostfriesischen Bibliotheken im privaten Besitz. Die nachfolgende Eigentümer-Familie der Burg, Cramer, hat diese in Teilen Jeverschen Vereinen vermacht, so dass diese heute teilweise im Mariengymnasium eingesehen werden kann.