Es gibt in der Gemeinde Werdum durchaus Siedlungsplätze, die ähnlich lange besiedelt sind wie das Kerndorf selbst. Dazu zählt Nordwerdum, in dem es vor einigen Jahren noch Grabungen gab, die eine Besiedlung dieses Ortsteiles der Gemeinde schon um Christi Geburt, also seit 2000 Jahren, bezeugen. Folgerichtig hat man diesen Ortsteil damals als höher gelegene Warft angelegt, an dessen Rand die Wohngebäude ringförmig angelegt wurden. Dies war damals lebenswichtig, da es bis vor 1000 Jahren ja noch keine Deiche gab und dieser Bereich Ebbe und Flut ausgesetzt war und dies lange unmittelbar als Hallig oder Insel in der Harlebucht, da das nächste besiedelte Land etwa 2 km weiter südlch lag. Diesen Charakter hat sich das Warften-Runddorf bis heute erhalten. Besonders beeindruckend ist dabei das heutige Kobuch-sche Gebäude, welches 1616 errichtet, über 400 Jahre den Irrungen und Wirrungen der Zeiten stand gehalten hat.
Lange vor der heutigen Anbindung über den Werdumer Altendeich bestand eine direkte Wegverbindung über das Achterloog in das Dorf Werdum und über einen Weg nach Wallum und Anderwarfen, der heute noch als Fuß- und Radweg sowie als Wirtschaftsweg für die Landwirtschaft fortbesteht.
Was sich durchgehend erhalten hat, ist der Name, der die Lage der Ortschaft nördlich von Werdum ausdrückt: „tho Nortwerdum“ (1491),“Nordtwerum“ (1674) und „Nordwerdum“ seit 1684.
Quellen und Literatur:
Arend Remmers, Von Aaltukerei bis Zwischenmooren, 2004, S. 166