Am westlichen Rand der Bebauung auf Höhe des Gewässers Stinkleide beginnt der Werdumer Kleiweg und führt bis an die Westgrenze zu Stedesdorf. Die Grenze zu Stedesdorf verläuft von Süden her etwa am Neuharlinger Sieltief entlang und endet etwa am Hof Kapkehörn bei der Seriemer Mühle in der Gemeinde Neuharlingersiel. Im südlichen Bereich kreuzt inmitten freier Marschenlandschaft der Weg dieses Tief: Auf Werdumer Seite heißt er Werdumer Kleiweg, auf Stedesdorfer Seite Thunumer Weg. Er stellt zwischen den Dörfern Werdum und Thunum eine frühe Wegverbindung dar, bevor die Straße von Esens nach Neuharlingersiel im 19. Jahrhundert gebaut wurde mit Stichstraßen nach Werdum und über Thunum nach Stedesdorf. Heute wird dieser Kleiweg überwiegend als Wirtschaftsweg für die Landwirtschaft genutzt. Insbesondere in der Urlaubssaison findet man hier auch ab und zu radfahrende und laufende Touristen und Einheimischen.
Kommen wir zur Wortbedeutung: Der Namensgeber muss wohl auf der Brücke über das Neuharlinger Sieltief gestanden haben und gesagt haben: Da im Westen liegt Thunum, da nennen wir den Weg Thunumer Weg; im Osten liegt Werdum, und da könnten wir ihn Werdumer Weg nennen, nein, das ist zu langweilig: Der Weg führt ja mitten durch die ebenen als Grünland genutzten Marschenländereien, da nennen wir ihn zur Abwechslung Werdumer Kleiweg = der Weg nach Werdum, der durch die Marschen-/Kleiländereien führt.
Literatur:
Arend Remmers, Von Aaltukerei bis Zwischenmooren, Leer 2004, S. 236