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Am Mühlenstrich und Mühlenblick

Insbesondere in den 1990er Jahren –auch wegen des sich verstärkenden Tourismus- stieg der Bedarf an neu zu schaffendem Wohnraum. Die Gemeinde hat dafür u.a. die Baugebiete Mühlenblick und Mühlenstrich ausgewiesen. Beide Gebiete konnten dabei innerhalb des geschlossenen Dorfgefüges entstehen und haben mit dazu beigetragen, dass die „alten“ Ortsteile Edenserloog, Loog und Gastriege mehr zusammen gewachsen sind.
Nun zu den Namen: Mühlenblick heißt, dass die Mühle in Blickweite sichtbar ist. Und in der Tat: Die Mühle befindet sich nur etwa 100m von dem Mittelpunkt der Wohnstraße entfernt. Dies gilt im Übrigen auch für das Baugebiet Am Mühlenstrich: Auch dieses Gebiet befindet sich nur einige 100m von dem Mühlengebäude, jedoch bedeutet der Name nicht, dass sich hier eine Art Bannmeile für Frauen des horizontalen Gewerbes befindet, sondern der Begriff „Strich“ ist vielmehr mit dem Begriff „Strecke“ gleichzusetzen ist. Übertragen bedeutet dies, dass dieses Gebiet an der „Strecke zwischen 2 Mühlen“ liegt. Dies hat schon der Berdumer Pastor Arend in seiner Landesbeschreibung 1684 zu dem entsprechenden Flurnamen festgestellt, und auch die verfügbaren Quellen aus dem 19. Jahrhundert nutzen bereits die heutige Bezeichnung „Mühlenstrich“.

Quellen und Literatur:
Balthasar Arend, Landesbeschreibung vom Harlingerland, 1684, neu herausgegeben 1930 und 1993, S. 121
Arend Remmers, Von Aaltukerei bis Zwischenmooren, 2004, S. 156