Am 10. Dezember 2015 haben wir einen Bericht über Adolf Filter aus Alzey/Rheinhessen unter dem Titel „Vom Zeitungsjungen zum Oberamtsrat“ veröffentlicht. (mehr). Unser ehemaliger Redakteur Heiko Habben, der den Bericht verfasste, steht nach wie vor regelmäßig mit dem heute 86-jährigen und seiner Ehefrau Katharina in Verbindung. Der 19. März ist für Filter ein besonderer Tag und zwar in zweifacher Hinsicht. Wir veröffentlichen einen Teil seiner aktuellen Mail vom genannten Tag an Heiko Habben.
„Lieber Heiko,
heute vor 75 Jahren bin ich (11 Jahre) gemeinsam mit meiner Mutter (37 Jahre) und meiner Schwester (13 Jahre) im Laufe des Nachmittags in Werdum (Onken`s Gasthof) eingetroffen. Von dort wurden wir nach 3-tägiger Flucht durch Vorpommern/Mecklenburg/Hamburg/Bremen zum Bauernhof Redelf und Ida Schwitters, Werdumer- Altendeich, gebracht. Von 1946 bis 1950 wohnten wir bei Heino, Georg und Erna Janssen (Heute „Werdumer Hof“). Menno war damals noch ein kleiner Junge. Wir überlebten Katastrophe Nr. 1!
Nun gibt es die Katastrophe Nr. 2 – der Corona-Virus verändert unser Leben in ungeahnter Weise – wie wird das noch weitergehen?“
Adolf Filter weiter in seiner Mail: „Bisher ist bei uns alles noch im „grünen Bereich“ …wir fühlen uns gesund. Gleiches hoffen wir auch von Dir und Steffi. Die schwerwiegenden Folgen kann man wohl noch nicht absehen, aber sie werden zu erheblichen Problemen – hoffentlich nicht auf Dauer – führen. Doch getreu dem Motto „Kopf hoch“ werden wir auch diese außergewöhnliche Krise überstehen! Es wird auf Dauer zu erheblichen Veränderungen kommen, auch hinsichtlich unserer Denkweise, die in den zurückliegenden Jahre mehr und mehr von weiteren Erfolgen (z. B. Im Sport), von Ellbogen-Freiheit, von Hab- und Geldgier usw. geprägt wurde. Wir werden wohl „kleinere Brötchen“ backen müssen, so wie ich es vor 75 Jahren erfahren und lernen musste“.
Mit dieser Meinung dürfte Adolf Filter nicht allein stehen!
Da er vier Jahre bei der Familie Janssen verbrachte, hat er mit großem Interesse den Bericht mit den Fotos vom Vortrag „Domaals in Weerm“ am 27. Februar im „Werdumer Hof“ verfolgt. Aus der Zeit sind Filter noch so einige Namen von Personen geläufig, die er beim Zeitungsaustragen in viele Werdumer Haushalte und im Dorfleben in den Nachkriegsjahren kennengelernt hat. Als 13- bis 16-jähriger Junge hatte er damals recht gute Kontakte. Er spielte Fußball und war auch beim Boßeln aktiv dabei.
In den letzten Jahren sind Adolf und Katharina Filter, die sich noch einer relativ guten Gesundheit erfreuen, immer über die Geschehnisse in Werdum informiert. Sie gehören zu den Stammlesern des WERDUMER BLATT und darüber hinaus pflegen sie mit Heiko Habben einen regelmäßigen e-Mail-Verkehr!
Ein alter Bekannter denkt an Werdum
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