Eine jahrhundertelange Tradition geht in diesen Tagen in Werdum zu Ende. Bereits im 17. Jahrhundert war das Hofgebäude südlich der Kirchwarf eine Gastwirtschaft und allgemeiner Treffpunkt der Dorfbewohner. Die Familie Vogel, die den Gasthof seit 1981 unter der Bezeichnung „Freesenkroog“ geführt hat, hat seit etlichen Jahren versucht einen Nachfolger für den Betrieb zu finden – leider erfolglos. „Es geht jetzt nicht mehr“ sagt Debora Vogel, die zusammen mit ihrem Mann Günter Tag für Tag in der Gaststätte gearbeitet hat. Jetzt, auch bedingt durch die schwere Krankheit ihres Mannes, aber nicht mehr weiter machen kann.
Das Paar, das den „Freesenkroog“ 1981 von Hinrich Fokken erwarb, hat das Restaurant mit Saalbetrieb zu einem weithin bekannten Treffpunkt in der ganzen Region gemacht. Sei es zu einem leckeren Essen aus Bori`s gutbürgerlicher Küche oder zu einer Familienfeier. Mit seinen gut 200 Sitzplätzen war der „Freesenkroog“ gerade in den letzten Jahren nach Schließung vieler anderer Saalbetriebe zum „Mekka“ für Feiern aller Art geworden. Hochzeiten, Silber- und Goldhochzeiten, Geburtstage, Konfirmationen und viele andere wurden in dem großen Saal gefeiert und dank einer flotten Bedienung und einer exellenten Küche hatte das Haus weithin einen überaus guten Ruf. Aber auch für die Werdumer Vereine war der „Freesenkroog“ das Vereinslokal. Hier traf man sich zu Jahreshauptversammlungen, Jubiläumsveranstaltungen und andere Treffen. Die Wände der Gaststätte waren mit Pokalen, Urkunden und Fotos der Vereine geschmückt. In den vergangenen Tagen wurden diese Utensilien abgeholt. Es bleibt abzuwarten ob sie irgendwo wieder aufgehängt werden können. Die Werdumer wünschen Bori und Günter und der ganzen Familie Vogel alles Gute und hoffentlich eine baldige Genesung des „Chefs“. Für ihre jahrelange harte Arbeit gebührt ihnen der Dank des ganzen Dorfes. Das WERDUMER-BLATT fängt damit schon mal an.
Der „Freesenkroog“ hat jetzt einen neuen Besitzer gefunden, der das Gebäude aber anders nutzen möchte und keine Gaststätte mehr betreiben wird. In den nächsten Wochen erfolgt die offizielle Übergabe und danach werden wir an dieser Stelle konkreter über das neue Nutzungskonzept berichten.
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