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Aus der Ukraine nach Werdum

Aus dem Kriegsgebiet der Ukraine sind die Familien Fomina und Litvinova vor 6 Wochen in Werdum in Groß-Husums bei Brigitte und Uwe Pithan im fernen und bisher dahin für sie völlig unbekannten Ostfriesland gelandet. Die Begrüßung mit Moin“ statt des gewohnten „Dobryy Den“ klappt schon ganz gut, aber sonst ist die Kommunikation auf die Technik der Handys angewiesen. Aber auch das geht mittlerweile reibungslos.
Als am 24. Februar die russische Armee ihren Angriffskrieg in der Ukraine startete und die ersten schweren Raketenangriffe vor allem auf die Städte in der Ostukraine begannen, flüchteten viele Menschen in den sicheren Westen. Auch Angelika Fomina aus der Region Donezk packte am 13. März das Allernötigste zusammen und fuhr mit ihren Kindern Matwei und Barbara mit dem Zug über Kiew an die polnische Grenze. Unterwegs lernte sie Nataliia Litvinova aus der Millionenstadt Charkiw mit ihrem Sohn Alexander kennen und die beiden Frauen beschlossen zusammen zu bleiben. In Polen eingetroffen trafen sie auf die Delegation aus Werdum, die u.a. mit dem SV-Bulli Hilfsgüter an die Ukrainische Grenze gebracht hatte. Nach kurzer Überlegung wurde dann die Weiterfahrt nach Werdum im Bulli fortgesetzt. Bereits im Vorfeld hatte die Familie Pithan Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt und so endete die Fahrt dann in Groß-Husums. Mittlerweile sind die Familien „angekommen“ und dank der großen Unterstützung von Brigitte und Uwe Pithan wurden auch die bisherigen bürokratischen Hürden einigermaßen sicher übersprungen. „Man lernt ganz schnell wie perfekt bestimmte Abläufe in Deutschland organisiert sind und welche Tücken damit verbunden sind“ so Uwe Pithan, der mit Unterstützung von Katherine Kettwich die administrativen Dinge übernommen hat.
Seine Frau Brigitte hat sich in den ersten Wochen sehr um die Integration und Betreuung der Familien gekümmert. „Wir sind jetzt erst mal froh, dass alle 3 Kinder zur Schule gehen und auch die ersten Arztbesuche hinter uns liegen“ so Brigitte Pithan. Die kleine Barbara geht jetzt in die 2.Klasse der Grundschule in Werdum und Matwei und Alexander besuchen die Hauptschule in Esens, wo das Betreuungsangebot für Kinder aus der Ukraine sehr gut ist. „Die Schulen geben sich bei der Integration größte Mühe“ freut sich Brigitte Pithan. Auch die beiden Frauen drücken wieder die Schulbank, sie gehen seit einigen Tagen zu den ersten Deutschkursen, die in Esens im Mehrgenerationenhaus angeboten werden um sich möglichst schnell selbstständig in Deutschland zurecht zu finden und sich hier eine Zukunft aufzubauen. Mit besseren Deutschkenntnissen haben sie auch bessere Chancen einen Arbeitsplatz hier in Deutschland zu finden, denn eine Rückkehr in die Ukraine streben die alleinerziehenden Mütter derzeit nicht an. „Stay in Deutschland“ war auch die spontane Antwort des 16-jährigen Alexanders auf die entsprechende Frage. Grund dafür ist sicher auch die sehr fürsorgliche Betreuung im Hause Pithan; die beiden Familien fühlen sich sehr wohl und sind sehr dankbar dafür. Brigitte Pithan freut sich auch über die große Hilfe, die ihr bei der Betreuung der Familien zu Teil wird. Aus dem Bekannten- und Freundeskreis wurden viele Kleidungsstücke und auch für alle Fahrräder gespendet. „Vor allem für die Kinder suchen wir aber noch Hosen, T-Shirts und ähnliches“ bittet Brigitte Pithan. Wer noch was zur Verfügung stellen möchte wende sich bitte unter 0173-2829300 an sie.

Deutsch-Ukrainische Verbindung. Bei Brigitte (Mitte) und Uwe Pithan (links) in Groß-Husums fühlen sich Matwei, Angelika und Barbara Fomina (von rechts mit Brigitte Pithan und Nataliia Litvinova mit Sohn Alexander wohl und sicher.
Deutsch-Ukrainische Verbindung. Bei Brigitte (Mitte) und Uwe Pithan (rechts) in Groß-Husums fühlen sich Matwei, Angelika und Barbara Fomina (von links mit Brigitte Pithan und Nataliia Litvinova mit Sohn Alexander wohl und sicher.

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