Werdum ist am Dorfentwicklungsprogramm „Sielhafenorte im Landkreis Wittmund“ beteiligt und hat dadurch die Möglichkeit bestimmte Projekte mit Fördermitteln umsetzten zu können. Der Ankauf und Umbau des jetzigen „Haus des Gastes“ gehört zum Beispiel dazu. (mehr)
Als gemeinsames Projekt der beteiligte Orte Bensersiel, Neuharlingersiel, Carolinensiel und Werdum wurde zudem eine Machbarkeitsstudie zur Vermeidung in innerörtlichem Verkehr“ in der Dorfregion in Auftrag gegeben (mehr) Mehrere Arbeitskreissitzungen sind seit August 2021 abgehalten worden und eine Bürgerbefragung hat statt gefunden bevor das beauftragte Planungsbüro PGT aus Hannover bereits im November die Inhalte und Ergebnisse in internen Kreis vorstellte. In der letzten Woche erfolgte schließlich die öffentliche Präsentation mit den Arbeitskreismitgliedern, den Ratsmitgliedern und weiteren Interessierten im Standportal in Bensersiel.
Samtgemeinde-Bürgermeister Harald Hinrichs konnte dazu zahlreiche Besucher begrüßen und Heinz Mazur stellte die Studie vor. Eine Analyse der Verkehrssituation ergab die besondere Situation, dass in den Küstenorten keine Spitzenzeiten feststellen waren, vielmehr war die Verkehrsdichte bedingt durch den Tourismus und der An- und Abfahrt zu den Inselfähren an allen Tagen in etwa immer gleich hoch, auch an Wochenenden. Es fehlen wie in anderen Gemeinden die ruhigen Phasen. Um den innerörtlichen Verkehr zu minimieren empfiehlt die Studie eine „Durchflussreduzierung“. Besonders in den Ortskernen sollte die Höchstgeschwindigkeit deutlich reduziert werden und Parkplätze sollten an die Ortsränder verlegt werden.
Um eine weitere Fahrzeugreduzierung zu erreichen wird zudem eine Verbesserung des Radwegenetzes und ein weiterer Ausbau auch durch Lückenschließungen angeregt. Ob das wie vorgeschlagen umgesetzt werden kann wird die Zeit zeigen.
Heinz Mazur machte auch darauf aufmerksam, dass Orte „sitzbar“ gemacht werden sollte. Gerade für ältere Menschen sei es wichtig genügend Sitzmöglichkeiten an den Zugangsstraßen zu den touristischen Einrichtungen zu schaffen. „So alle 50 bis 80m sollte schon eine Bank stehen“ so Mazur. Ebenso sind Anreize möglich den Anreiseverkehr auf Bahn und Bus schaffen. Eine zentrale Gepäckannahmestelle in den einzelnen Orten würde in den Instumentenkasten dazu passen. Eine Absage erteilte der Planer allerdings der Idee autonomes Fahren umzusetzen. „Das wird in Deutschland auf absehbare Zeit nicht möglich sein“ prognostizierte er. Einig waren sich sowohl das Planungsbüro als auch die Diskussionsteilnehmer dass gemeinsame Maßnahmen sehr viel Akzeptanz schaffen könnten. Das wird zum Beispiel an einem, in allen orten gleichen Orten, Parkleitsystem erläutert. „Es wäre auf dem ersten Blick erkennbar und würde durch begleitende Marketingmaßnahmen auch schnell und zielführend umgesetzt werden könne“ so Herr Janssen vom begleitenden Planungsbüro NWP.
Die Situation in Werdum unterscheidet sich von den drei anderen Orten dadurch, dass hier zwar kein großes Verkehrsproblem besteht, wohl aber die Parkraumsituation in den Sommermonaten schwierig ist. Dazu empfiehlt das Gutachten die Planung weiterer Parkflächen am Ortsrand.
Die Studie soll jetzt in Dorfgesprächen und in den zuständigen Räten diskutiert werden und ggf. erste Maßnahmen in Angriff genommen werden. Für überörtliche Maßnahmen sind rechtzeitige Absprachen und Abstimmungen erforderlich. (mehr unter Dorfentwicklung)
Die gesamte Studie: 3524 121116_Abschlusskonferenz_Vortrag_Versandversion
[…] Auch mit der Umsetzung der zwischenzeitlich abgeschlossenen Nachhaltigkeitsstudie zur Mobilität (mehr) wird sich der Lenkungsausschuss befassen und nach Möglichkeit auch beschließen welche Maßnahmen […]