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Kulturverein erhält wertvolle Geschenke

Der Kulturverein hat sich zur Aufgabe gemacht, Werdums lange kulturelle Geschichte wach zu halten und bekannt zu machen. Nach den Umbauarbeiten im „Haus des Gastes“ steht dem Verein eine Hälfte oben auf der Galerie für diese Zwecke zur Verfügung. So hängen dort auch die Portraits der beiden letzten Mitglieder der Werdumer Häuptlingsfamilie und auf Stellwänden ist die Geschichte der Burg, der Mühle und der Kirche dargestellt.

Die derzeitige "Kulturecke" auf der Galerie im "Haus des Gastes"
Die derzeitige „Kulturecke“ auf der Galerie im „Haus des Gastes“

Nun kann der Verein in den nächsten Wochen eine weitere Bereicherung vorstellen. Ulrich Cramer, der viele Informationen zur Burg und zur Häuptlingsfamilie bereits erfasst und auch vorgetragen hat (mehr) zieht um und möchte dem Kulturverein das Mobiliar seines „Museumszimmers“ überlassen. Dabei handelt es sich um Möbelstücke aus dem 19. Jahrhundert, die über viele Jahre auch im Kachelofensaal in der Burg standen. „Wir danken Ulrich Cramer sehr, dass er diese Eichenmöbel seinem Heimatdorf zur Verfügung stellt und wir werden damit sicher einen besonderen Anziehungspunkt für Geschichtsinteressierte schaffen können“ ist sich Kulturvereinsvorsitzender Rainer Hinrichs sicher. Es handelt sich dabei um einen Sekretär, zwei Schränken, einen Spiegel und ein Tisch mit 8 Stühlen.

ein großer Sekretär gehört mit dazu
ein großer Sekretär gehört mit dazu

 

Einen besonderen „Schatz“ konnte er den letzten Tagen schon von Ulrich Cramer in Empfang nehmen. In Ganderkesee überreichte ihm Cramer die Diplomarbeit seiner Nichte Silke die im Juni 23 leider viel zu früh verstorben ist. Sie ihre Arbeit als Buch „Das Reisejournal des Ulrich von Werdum“  herausgebracht und damit eine wertvolle Quelle zur Werdumer Geschichte geschaffen.

Ulrich Cramer überreicht Rainer Hinrichs das Original der Diplomarbeit von Dr. Silke Cramer
Ulrich Cramer überreicht Rainer Hinrichs das Original der Diplomarbeit von Dr. Silke Cramer

Dr. Silke Cramer hat zudem im Juli 2010 dazu einen Vortrag in der Burggaststätte gehalten. Das „WERDUMER-BLATT berichtete dazu wie folgt.

„Dr. Silke Cramer, Enkelin von Herbert Cramer, dem letzten Burgbesitzer der Cramer-Familie, ließ in einem Vortrag in der Burggaststätte auf Einladung des Heimatbeirates des Heimat- und Verkehrsvereins die Reisen von Ulrich von Werdum, dem wohl berühmtesten Familienmitglied derer von Werdum, wieder lebendig werden. Ulrich lebte in der Zeit von 1632 bis 1681 und war viele Jahre durch halb Europa unterwegs und erlebte so einiges. Frau Dr. Cramer, die die Reiseerzählung in einer Diplomarbeit ihres Germanistikstudiums zusammengetragen hat, berichtete zusammen mit ihrem Onkel Ulrich Cramer über viele Begegnungen des jungen, sehr gebildeten Werdumers mit berühmten europäischen Persönlichkeiten. So war er in einer spannenden Zeit in Polen und erlebte die französische Einflussnahme auf das polnischen Königshaus hautnah mit. In Schweden war er Hofmeister und begleitete eine wichtige Delegation zu einer bedeutenden Konferenz nach Wien. Seine Nichte Gisberta von Werdum war letztlich die letzte von Werdum. Sie blieb kinderlos und vererbte die Burg Edenserloog mit Mühle und angrenzenden Ländereien an ihre Adoptivtochter, die Anton Wilhelm Cramer ehelichte. Die Familie Cramer kam somit vor genau 250 Jahren in den Besitz der historischen Burg in Werdum.“

Dr. Silke Cramer 2010 bei ihrem Vortrag über Ulrich von Werdum in der Burggaststätte
Dr. Silke Cramer 2010 bei ihrem Vortrag über Ulrich von Werdum in der Burggaststätte