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Feuerwehr tagte zum letzten Mal im alten Gebäude

Eine ganz besondere Jahreshauptversammlung hielt am vergangenen Freitag die Freiwillige Feuerwehr ab. Zum einen fehlte der erkrankte Ortsbrandmeister Stefan Bender und Dirk Müller, sein Vertreter, führte durch die Sitzung und zum anderen war es wohl die letzte Jahreshauptversammlung im bisherigen Gebäude. Man hofft bereits im Sommer in das neue Gerätehaus umziehen zu können. „Ein weitgehend normales, aber arbeitsreiches Jahr liegt hinter uns“ so Werdums Feuerwehrchef in seinem Jahresbericht den Dirk Müller vortrug. Müller konnte zur diesjährigen Jahreshauptversammlung neben zahlreichen Feuerwehrkameraden, Abordnungen der Nachbarwehren, vom DRK, der Polizei und Vertreter der Werdumer Dorfgemeinschaft einige Gäste besonders begrüßen. Samtgemeinde-Bürgermeister Harald Hinrichs war ebenso gekommen wie Werdums Bürgermeister René Weiler-Rodenbäck und Ehrenbürger Friedhelm Hass. Vom Samtgemeindekommando war Frank Backschick mit dabei und auch Kreisbrandmeister Friedhelm Tannen hatte den Weg nach Werdum gefunden.
Die aktuell 26 Mann und Frau starke Wehr, zu der auch die aus der Jugendfeuerwehr hervor gegangenen Ines Goldenstein und Gesa Behrends gehören,  musste laut dem Bericht des Ortsbrandmeisters zu insgesamt 23 größeren und kleineren Einsätzen ausrücken. „das waren überdurchschnittlich viele, vor allem wetterbedingt durch Stürme und vor allem Regen“ so Bender, „aber auch Tragehilfen, Personensuche und eine Tierrettung als ein Vogel im Kamin festsaß beschäftigten uns“
Auch Verkehrssicherungsmaßnahmen übernahm man. Verschiedene Unterstützungsleistungen u.a. beim An- und Abbau der Weihnachtsbeleuchtung machten die Bedeutung der Dorfgemeinschaft, in der die Feuerwehr im vergangenen Jahr die Federführung innehatte und auch das Osterfeuer veranstaltete, deutlich.  Alle Einsätze verliefen aus Feuerwehrsicht erfolgreich und es kam glücklicherweise zu keinen Personenschäden. 24 Übungsdienste u,a, mit Begehungen von Objekten, Atemschutzausbildung und Einweisung auf neue Geräte wurden abgehalten. Eine Alarm-Übung gab es im November in Neuharlingersiel.
Angeschafft wurde wurde u.a ein kompletter Werkstattwagen, ein Akkuschrauber für den Ziehfix sowie 15 Diskobetten für die Jugendfeuerwehr. Der beantrage Bohrbrunnen in Groß-Husums wurde in Betrieb genommen. Auf der Beschaffungsliste steht ein Mannschaftstransportfahrzeug mit Anhänger für die Jugendfeuerwehr weiter ganz oben.
Besondere Bedeutung hatte natürlich der Bau des neues Gerätehauses. Nach der Grundsteinlegung im Juli und dem Richtfest im Oktober sind erfolgt jetzt der Innenausbau. Mit der Fertigstellung wird im Sommer gerechnet (mehr). Die Feuerwehr hofft den nächsten „Tag der offenen Tür“ Anfang August schon im neuen Domizil durchführen zu können.  Großes Lob zollte der Ortsbrandmeister in seinem Bericht der Jugendfeuerwehr, die besonders aktiv ist und sich mittlerweile auch voll etabliert hat.
Der Jugendfeuerwehrwart Sebastian Post berichtete dazu über insgesamt 21 Dienste und Aktivitäten. So hat man über die einzelnen Übungsdienste hinaus die kooperative Leitstelle in Wittmund besucht, am Umzug in Esens und am Erntefest in Stedesdorf teilgenommen. Höhepunkt war sicher die Teilnahme am Kreis-Zeltlager in Reepsholt.  Die aktuell 9 Jungen und 4 Mädchen waren mit Begeisterung dabei. Alle 14 Tage trifft man sich dienstags zum Üben. Stolz ist die Ausbildungscrew, zu der auch Eyk Lübben und Thilo Schüler-Hinrichs gehören, über einige erfolgreiche Prüfungen für die Jugendflamme.
In ihren Grußworten lobten auch die Gäste das Wirken der Werdumer Feuerwehrkameraden und dankten für die geleistete Arbeit. Samtgemeinde-Bürgermeister Harald Hinrichs freute sich über das gute Team in Werdum. „Ich komme wieder gerne nach Werdum“ so der Bürgermeister, der sich sowohl über die Entwicklung der Jugendfeuerwehr als auch den Fortschritt des Neubaus lobend äußerte. „Auf die Samtgemeinde kommen im Feuerwehrbereich hohe Investitionen zu, aber der Feuerwehrausschuss hat erst kürzlich die Planung für die Gerätehäuser in Holtgast und Neuharlingersiel mit einem Volumen von rund 7 Mio EURO bestätigt und auch die Beschaffung neuer Fahrzeuge auf den Weg gebracht. Auch der Mannschaftstransportwagen findet darin Berücksichtigung“ so Hinrichs. Werdums Bürgermeister René Weiler-Rodenbäck dankte der Feuerwehr für ihr stetes Engagement und nahm bezüglich der steigenden Einsätze besonders die Hochwassereinsätze zum Anlass um auf eine frühere Grabenreinigung im Jahr hinzuweisen. „Im Herbst ist das zu spät, da muss der Naturschutz mal zurück treten, schließlich hängen von einer guten Entwässerung hohe Werte ab“ kritisierte er den aktuellen Zustand.
Für die Dorfgemeinschaft dankte KBV-Vorsitzender Eddy Goldenstein für das gute Zusammenspiel im Dorf. „Auf weiterhin gute Zusammenarbeit“ so sein Appell.
Stv. Gemeindebrandmeister Frank Backschick berichtete aus Sicht der Samtgemeinde. Er lobte die positive und zukunftsorientierte Entwicklung der Wehren der Samtgemeinde. „Mit der Investition in neue Feuerwehrgerätehäuser und weiterer Fahrzeuge ist man auf einem guten Weg“ dankte er der Samtgemeinde als Träger der Feuerwehren. Er erinnerte in dem Zusammenhang an die diesjährige Jahreslosung „Feuerwehr ist Ehrensache“.
Kreisbrandmeister Friedhelm Tannen berichtete von einer guten Entwicklung auf Kreisebene. „Daumen nach Oben“ so sein Fazit. „Aber wir haben zu viele Einsätze, die eigentlich keine Feuerwehreinsätze sind“ bemängelte er die vielen Rufe u.a. bei Traghilfen.  Er lobte zudem die Zusammenarbeit mit den weiteren Hilfskräften von DRK, DLRG und Polizei. „Dat löpt eenfach“ erklärte er. Er stimmte zudem Werdums Bürgermeister bei der Grabenreinigung zu und forderte auch das Bauen von Feuerwehrgerätehäusern im Außenbereich zu erleichtern. „Wir brauchen auf vielen Ebenen praxisnähere Vorgaben“ wünschte er sich.
Hillert Perduns von der Polizeidienststelle in Esens dankte den Feuerwehrleuten für ihre Unterstützung. „Gerade in der letzter Zeit mit den vielen Demonstrationen kommen wir mit unserem Personal an Grenzen“ so Perduns, der zudem auch die enorme Anforderung bei einer Personensuche darstellte. Er bedauerte, dass gegenüber den Polizeikräften und anderen Hilfskräften auch hier vor Ort leider zu oft der Respekt vermisst wird. Er appellierte an die Feuerwehren solche Fälle nicht als Bagatelle abzutun, sondern diese konsequent zur Anzeige zu bringen. „Der Zivilschutz ist für alle wichtig und deshalb gebührt den Kräften auch öffentlicher Schutz“
Wahlen standen nicht auf der Tagesordnung aber Beförderungen und Ehrungen wurden ausgesprochen.  Befördert wurde Thilo Schüler-Hinrichs zum Oberfeuerwehrmann und Tobias Kuhnhen zum Feuerwehrmann . Eyk Lübben wurde mit dem niedersächsischen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25ig-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Als besonders aktiv erwiesen sich 2023 erneut Oliver Thiele mit 113 Dienststunden und Tobias Kuhnhen mit kleinem Abstand.  Der Stv. Ortsbrandmeister dankte ihnen für ihre vorbildliche Einsatzbereitschaft mit kleinen Geschenken.
Mit einer Überraschung wartete zum Schluss Klaus Becker auf. Sein Vater, Werdums Ehrenbrandmeister Gottfried Becker, ist im vergangenen Herbst verstorben (mehr) und er und seine Schwestern haben entschieden die Gaben anlässlich der Beerdigung der Feuerwehr zu spenden. „Unser Vater hat die Feuerwehr gelebt und das wäre sicher sehr in seinem Sinne gewesen“ sagte er, als er Dirk Müller einen Scheck über 2000 € überreichte. Danach ging man zum gemütlichen Teil über und bei noch vielen informellen Gesprächen ließ man sich die Leberkäse-Brötchen schmecken.

Der Stv. Ortsbrandmeister Dirk Müller führte durch die Versammlung
Der Stv. Ortsbrandmeister Dirk Müller führte durch die Versammlung
Dirk Müller begrüßte die Anwesenden und verlas den Jahresbericht von Stefan Bender
Dirk Müller begrüßte die Anwesenden und verlas den Jahresbericht von Stefan Bender
Das Beförderungs- und Ehrungskommando steht bereit. V.L.: Kreisbrandmeister Friedhelm Tannen, Stv. Ortsbrandmeister Dirk Müller und Stv. Gemeindebrandmeister Frank Backschick
Das Beförderungs- und Ehrungskommando steht bereit. V.L.: Kreisbrandmeister Friedhelm Tannen, Stv. Ortsbrandmeister Dirk Müller und Stv. Gemeindebrandmeister Frank Backschick
Eyk Lübben (r) wird vom Kreisbrandmeister für 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet
Eyk Lübben (r) wird vom Kreisbrandmeister für 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet
Geehrte und Beförderte mit der Führung. V.L.: Werdums Bürgermeister René Weiler-Rodenbäck, Kreisbrandmeister Friedhelm Tannen, Oberlöschmeister Eyk Lübben, Oberfeuerwehrmann Thilo Schüler-Hinrichs, Oliver Thiele, Feuerwehrmann Tobias Kuhnhen, Stv. Gemeindebrandmeister Frank Backschick, Stv. Ortsbrandmeister Dirk Müller und Samtgemeindebürgermeister Harald Hinrichs
Gruppenbild mit den geehrten und beförderten. V.L.: Werdums Bürgermeister René Weiler-Rodenbäck, Kreisbrandmeister Friedhelm Tannen, Oberlöschmeister Eyk Lübben, Oberfeuerwehrmann Thilo Schüler-Hinrichs, Oliver Thiele, Feuerwehrmann Tobias Kuhnhen, Stv. Gemeindebrandmeister Frank Backschick, Stv. Ortsbrandmeister Dirk Müller und Samtgemeindebürgermeister Harald Hinrichs