In der Dorfregion mit Carolinensiel / Harlesiel, Neuharlingersiel, Bensersiel und Werdum wurde der Dorfentwicklungsplan „Sielhafenorte im Landkreis Wittmund“ über viele Arbeitskreissitzungen auf den Weg gebracht (mehr). Seit 2019 befinden sich die Orte in der Umsetzung und etliche Maßnahmen sind, auch in Werdum, bereits umgesetzt. Dank der dadurch möglichen Förderung konnte z.B. durch die Gemeinde das ehemalige Bankgebäude zum Dorfmittelpunkt mit Tourist-Information und bald auch mit Restauration umgenutzt werden. Auch private Bau- und Umbaumaßnahmen können auf der Basis des vorliegenden Plans gefördert werden.
Gerade in der heutigen Zeit, wo insbesondere die Baukosten deutlich in die Höhe gegangen sind, kann eine solche Förderung vielleicht eher eine notwendige Maßnahme möglich machen. Auch das neue Gebäudeenergiegesetz könnte zu Umbaumaßnahmen führen die ggf. mit Förderung eher zu stemmen sind. Um dafür einen weiteren Anreiz zu schaffen, aber auch um das Bewusstsein der Bürger zum Thema Ortsbild zu stärken, wurde schon im Entwicklungsplan die Auslobung eine Prämierung für Baumaßnahmen, die behutsam und regionaltypisch gebaut bzw. um- oder angebaut wurden und sich gut ins Ortsbild einfügen, vorgesehen.
Ein Arbeitskreis aus allen Gemeinden hat sich in den letzten Wochen mehrfach in der Oll School“ in Neuharlingersiel getroffen um dafür einen möglichst passenden Kriterienkatalog zu entwickeln, der die notwendigen Grundlagen beinhaltet aber auch den allgemeinen Gebäudezustand inclusive der näheren Umgebung würdigt.
„Ziel sollte es sein, dass Maßnahmen ausgezeichnet werden, die geeignet sind, beispielgebend für weitere Planungen zu sein“ so Diedrich Janssen, der zusammen mit seiner Mitarbeiterin Christine Müller von der Planungsgesellschaft NWP aus Oldenburg, das ganze Projekt begleitet. Zur besseren Einordnung waren beim letzten Treffen auch Dr. Nina Hennig von der Ostfriesischen Landschaft und Architekt und Baudenkmalpfleger Kai Nilson mit dabei. Die Ostfriesische Landschaft arbeitet ebenfalls an der Erhaltung ortstypischer Bebauung im Projekt „Baukultur und Kulturlandschaft“ und Kai Nilson hat zusammen mit der Landschaft schon mehrere Projekte vorwiegend im Dornumer Raum umgesetzt. Zusammen mit Ihnen soll jetzt der bereits angedachte Katalog angepasst und dann Grundlage für künftige Prämierungen sein.
In einem ersten Schritt hat man beschlossen als Startschuss die Prämierung von jeweils bis zu zwei privaten Objekten aus jedem Ort vorzunehmen. Die Entscheidung darüber soll möglichst bereits im September mit dem Festlegung des Anforderungskatalogs erfolgen. Im besten Fall können sich dann im Spätherbst schon einige Gebäudeeigentümer über eine Prämierung mit einer schön gestalteten Plakette freuen. In den Folgejahren sollen dann jährlich weitere besonders lobenswerte Projekte belobigt und gewürdigt werden.