„Versöhnung über den Gräbern. Arbeit für den Frieden!“ ist die Kernaussage des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.. Heiner E. Groenhagen aus Neuharlingersiel ist ein engagierter Verfechter dieser Idee und machte das in einem Vortrag im Gemeindehaus in Werdum deutlich. Auf Einladung des Werdumer Kulturvereins hatte er sich bereit erklärt im Vorfeld des Volkstrauertages am 14. November einmal über die Entstehung und Entwicklung des Volksbundes zu berichten und seine eigenen Erfahrungen darzulegen. Mit „Erinnerung und Mahnung – heute aktueller denn je?“ war der Vortrag auch auf die heutige doch oft unsichere und längst nicht überall friedliche Lage in der Welt ausgerichtet.
Rainer Hinrichs, Vorsitzender des Kulturvereins, begrüßte rund 20 Teilnehmer aus Werdum und Neuharlingersiel und freute sich über die große Resonanz. Groenhagen, der langjährige Vorstandsvorsitzende der NV-Versicherung, ehemaliger Bürgermeister und Vorsitzender des Kurvereins im Nordseeheilbad, stellte dann zuerst den Volksbund und seine Arbeit vor. Der eingetragene Verein wurde nach dem 1. Weltkrieg gegründet um nach den zahlreichen Kriegstoten des Krieges zu suchen und deren Gräber zu pflegen. Zur NS-Zeit wurde die Arbeit von der Wehrmacht übernommen und der Volkstrauertag zum Heldengedenktag missbraucht. Bereits 1946 nahm die humanitäre Organisation die Arbeit wieder auf und legte in kurzer Zeit zahlreiche Kriegsgräberstätten in Deutschland und in Westeuropa an, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ab 1991 wurde er auch in den Staaten des ehemaligen Ostblocks aktiv. Heute werden in 46 Staaten über 830 Kriegsgräberstätten betreut. Seit 1953 betreibt der Volksbund auch eine sehr engagierte Bildungsarbeit für nachfolgende Generationen. U.a. werden Internationale Jugendbegegnungen und Workcamps mit Jugendlichen aus den Staaten der ehemaligen Kriegsgegner auch in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und dem Reservistenverband durchgeführt. (mehr unter www.volksbund.de)
„Diese Arbeit wird umso wichtiger, je länger die schrecklichen Zeiten der Weltkriege zurückliegen, sie dürfen sich nicht wiederholen, wir alle haben den verantwortlichen Auftrag für die Zukunft gegen das Vergessen einzutreten“ appellierte Groenhagen an die Anwesenden.
Er selbst stammt aus einer Familie, die selbst sehr unter den Schrecken des Krieges gelitten hat. Von 6 Söhnen seiner Großeltern sind vier gefallen, darunter auch Groenhagens Vater 5 Wochen vor seiner Geburt. Man merkte dem Vortragenden seine Betroffenheit angesichts dieser Vergangenheit an und konnte spüren warum er sich so für den Volksbund einsetzt. Nicht nur durch regelmäßige Spenden auch bei vielen Gelegenheiten hier vor Ort. So setzte er sich sehr für die Instandsetzung des Ehrenmals in Werdum auf deren Stelen immerhin 90 gefallene und vermisste Soldaten des zweiten Weltkriegs aus Werdum und Neuharlingersiel als ewige Mahnung verzeichnet sind, ein und auch die Kriegsgräber in Bentstreek und Thunum werden von ihm regelmäßig besucht. Groenhagen zitierte zum Schluss seines sehr emotionalen Vortrags Jean-Claude Juncker, den ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission. „Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen … wer hier steht, begreift Europa besser“.
Rainer Hinrichs dankte Groenhagen für den engagierten Vortrag und überreichte ein kleines Präsent. Anschließend wurde dann bei Tee und selbstgebackenem Kuchen von Herta Daniels noch eifrig diskutiert. „Nie wieder Krieg“ war der Tenor und man will den Gedanken des Gedenkens und des Erinnerns weitertragen.
[…] am Ehrenmal nieder. Auch Heiner E. Groenhagen aus Neuharlingersiel hat einen Kranz niedergelegt (mehr). Der Bürgermeister aus Neuharlingersiel, Jürgen Peters, war leider verhindert und so hat in […]