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100 Jahre Strom in Werdum

Angesichts der derzeitigen Energielage mit ungewissem Ausgang macht ein besonderes Jubiläum schon nachdenklich. Genau seit 100 Jahren ist Werdum ans Stromnetz angeschlossen was für uns alle heute mittlerweile völlig selbstverständlich ist. Heiko Habben hat dazu einen kleinen Bericht geschrieben, der nicht nur den Beginn der Elektrifizierung darstellt sondern auch die Entwicklung hin zur eigenen Stromerzeugung  beleuchtet.
„Am 21. Dezember 1922 kam der Strom nach Werdum, also vor genau 100 Jahren. Dies war unter den damaligen Inflationsverhältnissen eine beachtliche Leistung auf der Grundlage einer neu gebildeten Elektrizitätsgenossenschaft für Werdum und Umgebung. Laut dem Buch „Werdum – aus der Geschichte eines Marschendorfes“ von Günter Peperkorn aus Thunum sorgte die am 30. November ins Genossenschaftsregister eingetragene Vereinigung für die Errichtung einer zwölf Kilometer langen Freileitung von Erichswarfen über Anderwarfen und Nordwerdum bis Werdumeraltendeich.
Der Strom wurde vom Verband der Elektrizitätsgenossenschaften des Harlingerlandes in Esens bezogen und in Erichswarfen in das kleine Netz eingespeist. Da die Freileitungen immer einen hohen Stromverlust hatten, konnte damit anfangs nur die Hausbeleuchtung und später auch einige Haushaltsmaschinen betrieben werden. Für den Betrieb elektrischer Dreschmaschinen wurde ein spezieller Dreschkalender aufgestellt, um eine Überlastung des Leitungsnetzes zu vermeiden. 1934 wurde die Genossenschaft von der Stromversorgungs-AG Oldenburg übernommen und am 9. Oktober 1934 aus dem Genossenschaftsregister gelöscht. Ein aufzuteilendes Restvermögen existierte nicht, doch alle, die an der letzten Versammlung im Saal von A. J. Onken teilnahmen, erhielten zwei Runden Grog.
Neben der Genossenschaft gab es später auch noch die „Nordwestdeutschen Kraftwerke Wiesmoor“, die auch das Werdumer Gebiet mit Strom versorgten. Aufgrund des 50-jährigen Bestehens fand 1972 eine Jubiläumsfeier im damaligen Gasthof von Hinrich Fokken statt. Zur Feier hatte sich eine Anzahl Einwohner zu einem Klönabend versammelt. Dabei wurden manche Erinnerungen an vergangene Zeiten aufgefrischt.  Glückwünsche wurden an eine in Bad Kreuznach verheirate Werdumerin gesandt. Sie hatte an dem Tage des Jubiläums, nachdem das Dorf mit Strom versorgt wurde, das Licht der Welt erblickt. Sie verstarb im Jahre 2012.
Anfang 2013 begann dann der Bau des Repowerings-Windparks Neuharlingersiel-Werdum. Errichtet wurden vier 7,5 Multi-Megawatt Enercon E-126 Großanlagen, von denen die letzte im Februar 2014 ans Netz genommen wurde  (Umspannwerk in der Nähe von Altfunnixsiel). Zuvor waren 17 kleine, alte Anlagen in beiden Gemeinden abgebaut worden.“  (mehr)

Die Haube hängt schon am Kran. Die 4. Windkraftanlage wird fertig montiert
Die Haube hängt schon am Kran. Die 2. Windkraftanlage wird fertig montiert
Die Türme stehen auf wuchtigen Fundamenten
Die Türme stehen auf wuchtigen Fundamenten

 

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