Einen sehr interessanten Nachmittag verbrachten gestern Nachmittag Werdums Senioren an ihrem monatlichen Gemeindenachmittag. Organisatorin Ilse Immega hatte einen Besuch bei Marita Tjarks in Wallum organisiert. Marita Tjarks ist Pomologin und damit eine ausgesprochene Expertin für Obstbaumkunde. Sie hat auf ihrem Hofgelände ab 2005 bis heute Obstbäume in rund 180 verschiedenen Sorten angepflanzt, davon überwiegend Apfelbäume. Besonders spezialisiert hat sie sich auf alte, regionale Apfelbaumsorten und ist damit weit über Werdums Grenzen bekannt und geschätzt. Sie hat u.a. an einem speziellen Buch über regionale Äpfel mitgewirkt und ist auch bei der Sortenbestimmung alter Bäume aktiv.
Die Seniorengruppe traf sich in Tjarks Maschinenhalle und ließ den Nachmittag erst mal in Ruhe bei Tee, Kaffee und natürlich Apfelkuchen gemütlich angehen. Marita Tjarks stellte dann ihre Obstwiese vor und verwies auch auf die diesjährige Ernte. „Leider war 2023 ein schlechtes Apfeljahr, zuerst zu trocken und dann zu viel Regen, das Aroma fehlt und fast jeder Apfel hat eine Macke und ist damit leider nicht zu verkaufen“ bedauerte Marita Tjarks, die die Obstwiese hobbymäßig betreibt. „Ich habe einige Stammkunden, die meine Äpfel nehmen und auch auf verschiedenen Märkten bin ich mit einem Stand vertreten und biete dort meine Äpfel gegen eine kleine Spende an“ verriet sie den interessierten Besuchern. Sie gab zudem Erläuterungen zu einzelnen besonderen Sorten wie „Eilties Wiensuurn“, einem alten Apfelbaum aus dem Garten von Eilt Post oder dem „Roten Hasensnut“. Sie erklärte den Schädlingsbefall durch Apfelwickler und verwies auch auf die Lagerhaltung von professionellen Apfelplantagen. „Die Äpfel halten sich in den kühlen und feuchten Kellerräumen und Schuppen länger, verlieren aber mit der Zeit Vitamine“ so die Expertin, die ihre Äpfel völlig unbehandelt anbietet. „Die schönen runden, glänzenden Äpfel, die man in Supermärkten kaufen kann, sind 20 bis 30 mal behandelt worden, selbst Bioäpfel werden nicht unbehandelt verkauft“ so Marita Tjarks. Aufmerksam verfolgten die Besucher dann auch noch ihre Vorstellung von Veredelungsmethoden. Mit etwas Geschick können auf einem Stammbaum gleich mehrere Apfelsorten aufgesetzt werden. Weitere Hinweise z.B. der Unterschied von Pflückreife und Genussreife oder auch zum Baumschnitt rundeten ihren mit viel Begeisterung vorgetragenen fachkundigen Beitrag ab. Danach ging es dann zur Besichtigung in den Obstgarten wo besondere Sorten in Augenschein genommen wurden. Am 03. Oktober ist Frau Tjarks im Park der Gärten in Bad Zwischenahn und wird dort als Expertin mitarbeiten in der Sortenbestimmung.
Alles dreht sich um den Apfel
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