Bürgermeister Weiler-Rodenbäck hatte bereits in der jüngsten Gemeinderatssitzung über die Planungen für neue Stromleitungen berichtet. Danach sollen mehrere leistungsstarke Leitungen, als Erdkabel verlegt, den gewonnenen Windstrom von Offshore-Anlagen in der Nordsee bis zu Netzverknüpfungspunkten in die Ballungszentren transportieren. Die Fa. Amprion ist beauftragt die Leitungen für 4 Windparks auf hoher See, im Wattenmeer und auf dem Festland zu verlegen und die technischen Systeme zum Anschluss an das Übertragungsnetz anzubinden. Die Leitungen sollen unter Langeoog hindurch führen und bei Ostbense anlanden. Von dort sind Korridore ermittelt, in denen dann die Leitungen verlegt werden. Über das Vorhaben informiert derzeit die Fa. Amprion sowohl über die Presse als auch mit ihrem Info-Mobil vor Ort in direkten Gesprächen mit Bürgern. So stand das Fahrzeug auch in dieser Woche auf dem Esenser Marktplatz und eine ganze Reihe von Einwohnern machte sich dort sachkundig. „Wir stehen noch ganz am Anfang unserer Planungen “ so ein Mitarbeiter, „lediglich die Trassenkorridore von ca. 650 m Breite werden jetzt im ersten Schritt inclusive Alternativstrecken festgelegt.“
Danach folgt in einem Planfeststellungsverfahren die konkrete Trassenführung dann auf einer Breite von 70m. Die eigentliche „Stromtrasse“ beträgt dann 40m zuzüglich zweier Arbeitsstreifens. Nach der Verlegung werden „alle Spuren beseitigt“ und die Fläche ist dann wie bisher nutzbar, darf lediglich nicht überbaut werden. Nach derzeitiger Planung wird die Leitung mit den 4 Gleichstrom führenden ca. 10cm dicken Kabeln entweder östlich von Thunum dann westlich von Boisenhausen in südlicher Richtung bis Friedeburg verlegt. Alternativ ist auch westlich von Thunum und Stedesdorf ein Korridor eingeplant. Die Bauarbeiten der Leitungen bis Nordrhein-Westfalen sollen schließlich 2028 starten und werden ca. 3-4 Jahre dauern. Sie sollen ab 2032 in Betrieb gehen. Nach den Planungen der Bundesregierung soll bereits im Jahr 2035 soviel elektrische Leistung aus Offshore-Windparks bereitgestellt werden wie von 50 Kohlekraftwerken. Bis zum Baubeginn werden sicher noch einige Info-Veranstaltungen stattfinden.