Jahreshauptversammlung des HVV

„Wir sind erneut mit einem blauem Auge davon gekommen“ resümierte Johann Pieper, der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsverein Werdum, in seinem Jahresbericht auf der Mitgliederversammlung im „Werdumer-Hof“. Er konnte dazu eine Reihe von Mitglieder und etliche von Gästen begrüßen. Besonders hieß er die Stv. Bürgermeisterin Tanja Immega, die den erkrankten Bürgermeister René Weiler-Rodenbäck, vertrat, Werdums Ehrenbürger Friedhelm Hass, Neuharlingersiels Kurdirektor Andreas Eden sowie die Vertreter der Dorfgemeinschaft und die Ehrenvorsitzende Herta Daniels willkommen. Vorstellen konnte er auch die künftige Geschäftsführerin Sandra Lange.

In seinem Grußwort dankte  Andreas Eden dem Heimat- und Verkehrsverein für die stets gute Zusammenarbeit und lobte das gute persönliche Verhältnis unter den Beteiligten. Er wies auf die großen Herausforderungen hin, die jetzt nach der hoffentlich zu Ende gehenden Pandemie auf den Tourismus zukommen. „Wir müssen dabei unbedingt auf Qualität setzen damit wir für Gäste noch attraktiver werden“ so Eden.
Tanja Immega dankte den Verantwortlichen des HVV für ihre stete Einsatzbereitschaft in dem schwierigen Jahr. Einen besonderen Dank sprach sie den ausscheidenden Hermann Kettwich aus, der über 30 Jahre im Vorstand des HVV mitwirkte. Auch Sabine Hinrichs dankte als Sprecherin der Dorfgemeinschaft dem HVV für die gute Zusammenarbeit und wünschte dem Verein weiterhin viel Erfolg
Pieper blickte in seinem Rückblick auf das zweite „Corona-Jahr“ zurück. Das Tourismusjahr 2021 war wie bereits 2020 geprägt von den Schutzmaßnahmen gegen das Covid-19 Virus. Für das Beherbergungsgewerbe bedeutete das fast 5 Monate lang ein verordnetes Beherbergungsverbot, das quasi einem Berufsverbot gleichkam. Zwar war die Sommersaison sehr gut aber die Gäste- als auch die Übernachtungszahlen konnten natürlich nicht mehr das Niveau der Vorjahre erreichen. Um 7% bzw. 4,25% sanken die vergleichbaren Parameter Pandemie bedingt. „Wir liegen damit hier im allgemeinen Trend, aber das ist natürlich ein schwacher Trost“ so Pieper, sowohl die Vermieter und vor allem die Gastronomie waren vor große wirtschaftliche Herausforderungen gestellt. „Die Gastronomie leidet darunter bis heute“ so der Vorsitzende, „zeitweise gar kein Umsatz, dann mit großen Einschränkungen und das alles mit weniger Fachpersonal“ bescheinigte Pieper dem Gastgewerbe die verzwickte Lage.
„Die allermeisten unserer Gäste sind trotz der besonderen Umstände aber sehr zufrieden nach Hause gefahren, weil hier in Werdum die Rahmenbedingungen stimmen und wir auch gute Gastgeber sind“ resümierte der HVV-Chef.

Dazu passt auch der besondere Einsatz der Tourist-Information. Als sich abzeichnete, dass die ersten Gäste wieder kommen durften ließen sich die Damen zu Corona-Testern ausbilden und betrieben zusammen mit ehrenamtlichen Helfern in ihren Räumen ein offizielles Testzentrum. „Mit ihrem Einsatz haben sie sich in den 8 Wochen um den Tourismus in Werdum in besonderer Weise verdient gemacht“ lobte Pieper, der darauf hinwies, dass ohne ein solches Testzentrum vor Ort in den zwei Monaten jeder Besuch in einem Restaurant  oder Geschäft eine Fahrt nach Esens oder Neuharlingersiel erfordert hätte.

In seinem Bericht ging Pieper auch auf den Haustierpark ein. Der Arche-Park gehörte auch 2021 zu den „Corona-Gewinnern“ und konnte am Ende des Jahres mit 183.000 Besuchern sogar einen neuen Besucherrekord vermelden. Besonders freute sich der HVV-Chef über den großen Zuspruch der vielen Haustierparkfreunde, die in der schwierigen Zeit mit vielen kleinen und großen Zuwendungen den finanziellen Druck minderten. Auch die Anzahl der Paten stieg enorm, sie halfen ebenfalls gut über die Runden zu kommen. „Der Haustierpark ist für Werdum der größte Besuchermagnet; viele Urlauber lernen Werdum erst durch den Haustierpark kennen und lieben“ stellte der Vorsitzende fest und deshalb sei die Existenz des Parks auch für den Ort so wichtig.

Den Bericht für den Heimatpflegebeirat hatte Kulturvereinsvorsitzender Rainer Hinrichs parat. Auch das Kulturangebot war nur eingeschränkt möglich, er freute sich daher sehr über die durchgeführten Fahrradtouren zu den adeligen Gütern im Harlingerland.

Auch die Gewinn- und Verlustrechnung des Vereins lag den Teilnehmern vor, sodass der Geschäftsführer sich auch bei diesem Tagesordnungspunkt auf das Wesentliche beschränken konnte. Die Kassenlage des Vereins ist trotz der Pandemie sehr erfreulich was in erster Linie auf die positive Besucherentwicklung im Haustierpark zurück zu führen ist. So konnte auch in 2021 erneut ein Überschuss vermeldet werden. Damit konnten Einnahmenminderungen insbesondere beim Gästebeitrag mehr als kompensiert werden. Kassenprüferin Bettina Bender, die mit Klaus Becker die Kasse im Vorfeld geprüft hatte, attestierte dem Vorstand eine einwandfreie Kassenführung, woraufhin der Vorstand dann auch einstimmig entlastet wurde.

Vor den anschließenden Wahlen verabschiedete Johann Pieper den bisherigen Stv. Vorsitzenden Hermann Kettwich, der auf seinen Vorschlag hin von der Versammlung einstimmig und unter großem Beifall zum Ehrenmitglied ernannt wurde (mehr). Mit einem Werdum-Gutschein dankte Pieper dem scheidenden Vorstandsmitglied für seine über 33ig-jährige Mitarbeit. Zum neuen  Stv. Vorsitzenden wurde dann Matthias Brückner gewählt und neu im Vorstand ist jetzt Annette Pieperjohanns.  Beide wurden einstimmig gewählt. Hermann Kettwich wird künftig die Kasse mit prüfen.
In einem kurzen Ausblick auf die kommenden Monate zeigte sich Johann Pieper vorsichtig optimistisch. „Wir setzen weiter auf eine Qualitätsverbesserung statt auf mehr Masse“ so die Zielrichtung des Vereins. Sandra Lange wies auf die kommenden Aktivitäten hin. So stehe bald der Umzug und die Einrichtung der Tourist-Information in die neuen Räumlichkeiten mit neuen Angeboten im „Haus des Gastes“ an. Auch die Neuanlage des Wohnmobilstellplatzes soll ggf. mit einer kleinen Vergrößerung in Angriff genommen werden Sie freute sich darüber das wieder Veranstaltungen durchgeführt werden können und dass auch die Kneipphalle ab Mai wieder geöffnet ist. Mit der Hoffnung auf baldigen Frieden in der Ukraine schloss der Vorsitzende die Sitzung.