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10 Jahre Windpark – eine Erfolgsgeschichte

Es sollte ursprünglich ein Grillabend werden, es wurde aber, dem Anlass entsprechend, eine Festveranstaltung zum 10-jährigen Betriebsjubiläum der Neu-Werd Energie Gmbh & Co.KG. Hero Janssen, einer der drei Geschäftsführer der GmbH, konnte dazu eine große Zahl der Gesellschafter und Treugeber im Festzelt an der zuerst in Betrieb gegangenen Windkraftanlage am „Tiefhaus“ in Neuharlingersiel begrüßen. „Wir haben hier ein Vorzeigeprojekt entwickelt, um das uns viele andere beneiden“ so der Geschäftsführer zur Entstehungs- und Umsetzungsgeschichte des Windparks. Bereits 2005 fanden die ersten Gespräche statt und Janssen skizzierte kurz den Werdegang über die politischen Gremien, der Öffentlichkeit und den vielen Beteiligten wie den Altanlagenbesitzern und Landeigentümern bis zur Baugenehmigung durch den Landkreis am 29.03.2013. 17 Altanlagen wurden danach abgebaut und für die Gründung der neuen Anlagen wurden ca. 70.000qm Material bewegt. Es entstanden bis Anfang 2014 vier große E 126 Mühlen die zusammen fast soviel Strom erzeugen wie der ganze Landkreis Wittmund benötigt. Bis jetzt haben die Anlagen rund 88 Millionen EURO erwirtschaftet wovon 32 Millionen unter die Beteiligten verteilt werden konnten. „Das Gemeinschaftsprojekt ist ein Erfolgsmodell“ schloss Janssen seine Einführung in den Tag.
Neuharlingersiels Bürgermeister griff in seinem Grußwort das Stichwort gerne auf und bestätigte Janssen voll und ganz. „Alleine der Name „Neu-Werd“ macht deutlich wie gut hier zwei Gemeinden die Chance ergriffen haben und zusammen mit den Betreibern eine Anlage ermöglichten, die nicht nur grünen Strom produziert sondern auch wirtschaftliche Vorteile für die Gemeinden, seine Bürger und für die ganze Region bringt (Zusammenarbeit rentiert sich).  „Ohne diese Einnahmen wären größere Investitionen wie die neue Ortsdurchfahrt in Neuharlingersiel oder der Ankauf und Umbau des ehemaligen Raiffeisengebäudes in Werdum nicht, oder nur unter großen Einschränkungen möglich gewesen“ so der Bürgermeister, der auch für Werdums Bürgermeister René Weiler-Rodenbäck und Samtgemeindebürgermeister Harald Hinrichs sprach. Sorgen bereitete ihm die zunehmenden Abschaltungszeiten. Zuletzt konnte nur 52% des erzeugbaren Stroms ins Netz eingespeist werden. Zwar werden dafür Entschädigungen gezahlt aber die Abschaltungen machen den Windpark deutlich weniger effizient. Auch das neue Repoweringgesetz kritisierte er. „Ein Modell wie hier, wird es demnach nicht mehr geben, weil die Gemeinden keinen Einfluss auf die Bauleitplanung mehr haben und nicht wie bisher steuernd eingreifen können“ bemerkte Peters was im Übrigen auch auf den Bau der Leitungstrassen von den Offshore-Anlagen Richtung Süden gilt. „Uns bleibt davon die Baustelle, Lärm, Staub und Einschränkungen im Verkehr und Tourismus, einen  wirtschaftlichen Vorteil haben wir davon nicht“ beklagte Peters die derzeitige Situation.
Darauf ging auch der Gastredner Carlo Reeker vom Bundesverband Windenergie ein. Er bestätigte den Anwesenden ihr Erfolgsmodell als Vorzeigeprojekt und richtete dann in seinem Vortrag  den Blick nach vorne. Er sieht aktuell ein Verteilungsproblem, die Energie wird im Norden Deutschlands erzeugt und wird zu großen Teil, im Süden gebraucht. Es hakt aber an den fehlenden Leitungen. Die vielen Abschaltungen beklagte auch er. „Es gilt den Strom da zu verwenden wo er auch erzeugt wird.“ so Reeker. Speicheranlagen werden dazu gebraucht und auch die Erzeugung von Wasserstoff könnte mit dem überschüssigen Strom in großen Mengen gelingen. Die Leistungskraft der Windkraftanlagen, die in Neuharlingersiel und Werdum stehen, machte er an einem Beispiel deutlich. Gerade mal vier Umdrehungen reichen um ein E-Auto für 400km Fahrt aufzuladen.
Anschließend wurde den Gästen statt Grillwurst ein besonderes Buffet angeboten und der Nachmittag wurde mit der Besichtigung der Mühle am „Tiefhaus“ und abschließend mit Tee und Kuchen beschlossen.

Grüner Strom für die Region - auch die Dekoration war darauf abgestimmt
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die Jubiläumsfeier wurde auch visuell mit vielen Bildern vom Bau des Windparks begleitet
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Carlo Reeker vom BWE richtete den Blick in die Zukunft und zeigte weiter Möglichkeiten bei der Verwertung erneuerbarer Energien auf
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diese Pagodenzelte boten eine ansprechende Location am Fuß der Windkraftanlage
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